Diese Ausgabe der »Suhrkamp BasisBibliothek - Arbeitstexte für Schule und Studium« bietet neben dem Text des Parabelstücks im Anhang zwei Vorstufen dazu und zwei Texte zum Stück, jeweils mit Kurzerläuterung in der Marginalie, sowie eine Zeittafel zur Entstehungs- und frühen Aufführungsgeschichte. Im Anschluß werden die Besonderheiten des Stücks (Struktur, Fabel, offener Schluss, Rollenspiel usw.) beschrieben und die zeitgenössische Wirkung der Aufführungen 1943 in Zürich, 1952 in Frankfurt/M. und 1956 in Rostock anhand ausgewählter Kritiken dokumentiert. Es folgen Literaturhinweise und ausführliche Wort- und Sacherläuterungen.
Der ursprüngliche Titel Spartakus verweist auf den historisch-politischen Zusammenhang: die Revolution von 1918. In der Hauptfigur, dem aus dem Krieg heimgekehrten, von seiner Verlobten verlassenen Artilleristen Kragler, zeichnete Brecht den »falschen Proletarier«, den »fatalen Revolutionär, der die Revolution sabotierte, den Lenin heftiger bekämpfte als die offenen Bourgeois«. Kragler, Proletarier und Revolutionär aus betrogener Liebe, wendet, als die Geliebte zu ihm zurückkehrt, der Revolution den Rücken, wird wieder zum privatisierenden Bourgeois.
Genau betrachtet lebte sie hintereinander zwei Leben. Das eine, erste, als Tochter, als Frau und als Mutter, und das zweite einfach als Frau B., eine alleinstehende Person ohne Verpflichtungen und mit bescheidenen, aber ausreichenden Mitteln. Das erste Leben dauerte etwa sechs Jahrzehnte, das zweite nicht mehr als zwei Jahre.